Deutscher Jugendpokal u16 – Bundesfinale (24./25.06.2017)
RSV Eintracht ist das fünftbeste Judoteam Deutschlands im Nachwuchsbereich u16!
Am letzten Freitag machten wir uns gleich nach Schulschluss auf nach Frankfurt am Main zum Bundesfinale des Deutschen Jugendpokals in der u16, dem bedeutendsten Mannschaftswettbewerb im Judo in dieser Altersklasse in Deutschland. Dort trafen sich die besten Judovereine aus ganz Deutschland. Die teilnehmenden Mannschaften hatten sich zuvor in ihren Bundesländern in Landesausscheiden durchgesetzt und damit für die Teilnahme am Bundesfinale qualifiziert.
Nach einer mehr als fünfstündigen Fahrt aufgrund zahlreicher Staus sind wir gegen 19:00 Uhr am Wettkampfort angekommen. Nun galt es den ersten Kampf zu gewinnen – den gegen die Waage. Während „Gewicht machen“ im Judo in der Regel bedeutet, vor Wettkämpfen einige hundert Gramm abzunehmen, war die Ausgangslage diesmal eine ganz andere. Damit wir eine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Matte stellen konnten, sollte Anton in die Mannschaft. Das war leichter gesagt als getan, denn der Deutsche Judobund hat festgelegt, dass Teilnehmer am Deutschen Jugendpokal in der u16 mindestens 40,1 kg auf die Waage bringen müssen. Mit enormen Willen ist es ihm tatsächlich gelungen, die fehlenden Kilo auf die Waage zu bringen. Das erste Ziel war geschafft, das Mindestgewicht von 40,1 kg erreicht. So konnte er tatsächlich in Gewichtsklasse bis 46 kg antreten. Allerdings waren das sage und schreibe drei (!) Gewichtsklassen über seiner eigentlichen. Beim letzten Wettkampf, rund zwei Wochen zuvor, startete er noch bis 37 kg. Allein, dass Anton, zumal erst 12 Jahre alt, sich unter diesen Bedingungen so einen u16 Wettbewerb zugetraut hat, verdient allerhöchsten Respekt.
Unglücklicherweise konnten wir nur drei der fünf Gewichtsklassen doppelt besetzen. Für unsere Kämpfer in den beiden Gewichtsklassen bis 58 kg (Cyrill) und bis 66 kg (Malte) war daher klar, dass sie ohne Pause durchkämpfen mussten, und – viel wichtiger: sie durften sich unter keinen Umständen verletzen. Wie wichtig es ist, bei solch strapaziösen Mannschaftsturnieren über mehrere Tage Ersatzkämpfer dabei zu haben, zeigte sich im späteren Turnierverlauf. Die beiden untersten Gewichtsklassen waren ausnahmslos mit Kämpfern des Jahrgangs 2004 besetzt: bis 46 kg Anton und Eike, bis 52 kg Oskar und Ruben. In den drei oberen Gewichtsklasse konnten wir ältere Jahrgänge aufstellen: bis 58 kg Cyrill, bis 66 kg Malte und +66 kg Elias und Tobias (alle Jg. 2002). Nach dem Wiegen ging es zur gebuchten Unterkunft und danach zum gemeinsamen Essen ins nahegelegene Restaurant.
Samstag, 24. Juni 2017 – Vorrunde
Am nächsten Tag ging es früh los. Die Listen waren bereits am Vortag ins Netz gestellt worden. Bei den Jungen gab es acht Pools mit insgesamt 33 Mannschaften. Diesmal hatten wir etwas mehr Glück mit der Auslosung als in den letzten Jahren. Die ganz schweren Brocken blieben uns – anders als unseren Freunden von Shidosha aus Berlin – zunächst erspart. Dafür hatten wir allerdings den einzigen Pool mit fünf Teams erwischt, darunter die Landessieger aus Hessen und Württemberg. Die anderen sieben Pools hatten jeweils nur vier Teams. Um weiterzukommen, musste man unter die ersten zwei in seinem Pool kommen. Für fast alle hieß dies, zwei der drei Poolkämpfe zu gewinnen. In unserem Pool mussten dagegen drei Kämpfe gewonnen werden.
In der ersten Begegnung ging es gleich gegen das sehr starke Team von SUA Witten aus Nordrhein-Westfalen. Im ersten Kampf traf Anton auf Tim Sippel, den amtierenden Vize-Meister der Westdeutschen Einzelmeisterschaften. Anton ließ sich davon aber nicht beeindrucken und ging mit Wazari in Führung, musste aber mehrfach am Boden aufpassen, um nicht in eine Festhalte zu geraten. Mit einer weiteren Aktion gelang es ihm, seine Führung auszubauen. Diese konnte er bis zum Schluss halten. Damit war der erste Siegpunkt für das Team eingefahren. Danach war Oskar dran, der es als gerade einmal 12-Jähriger mit dem zwei Jahre älteren Erik Hobein, Drittplatzierter bei den Westdeutschen Einzelmeisterschaften 2017 in der u18(!!!), zu tun hatte. Der Kampf war bis zum Schluss ausgeglichen, was angesichts des Altersunterschieds nicht unbedingt zu erwarten war. Als Oskar dann nahezu mit dem Schlussgong seinen Gegner sogar auf Wazari werfen konnte und seinem Team damit den zweiten Siegpunkt sichern konnte, war der Jubel groß. Die beiden Jüngsten des Teams hatten damit bereits zwei von drei erforderlichen Siegpunkten gesichert. Bei noch drei ausstehenden Kämpfen musste jetzt nur noch ein Sieg her, um die Begegnung zu gewinnen. Cyrill begann konzentriert gegen den gleichaltrigen Finn Funke. In einem lange Zeit ausgeglichen Kampf gelang es Cyrill nach ca. zwei Minuten eine Wertung zu erzielen. Diesen Vorsprung hielt er bis zum Schluss. Damit stand der Sieg fest, so dass unsere beiden nachfolgenden Kämpfer Malte und Tobias relativ entspannt in ihre Kämpfe gegen konnte. Malte warf seinen Gegner bereits nach wenigen Sekunden auf Ippon. Tobias ging über die volle Zeit und holte den fünften Siegpunkt. Die Begegnung gegen die Wittener endete somit 5:0. Der Gegner war allerdings deutlich stärker, als es das recht eindeutige Endergebnis zu unseren Gunsten aussagt.
Im Anschluss ging es gegen den Bramfelder SV aus Hamburg. Diesmal begann Eike. In einem ausgeglichen Kampf konnte sich sein Gegner bei einem zu zwei Shidos knapp durchsetzen. Im zweiten Kampf traf Oskar auf den ein Jahr älteren Genesis Höllisch, Vizemeister der Norddeutschen Einzelmeisterschaft. Gegen diesen hatte er sich beim diesjährigen Mondeo-Cup im Kampf um Bronze behaupten können, wenngleich äußerst knapp aufgrund einer verletzungsbedingten Aufgabe seines Gegners. Auch diesmal war der Kampf sehr ausgeglichen. Mit einem Shido gegen den Bramfelder sicherte Oskar den ersten Siegpunkt für den RSV Eintracht. Nun stand es Unentschieden. Cyrill erzielte mit einem wunderschönen Ura-Nage gegen Marcel Wenzel den zweiten Siegpunkt für das Team. Malte und Elias ließen nichts anbrennen, und besiegten ihre Gegner jeweils mit Ippon. Damit war auch die zweite Begegnung klar gewonnen.
In der dritten Begegnung ging es gegen den württembergischen Meister aus Erbach, die mit hohen Erwartungen zum Bundesfinale angereist waren. Anton traf auf den amtierenden württembergerischen Landesmeister. Im Rückstand liegend konnte er mit einem wunderschönen Maki-Komi den Ausgleich erzielen und durch anschließende Festhalte den ersten Siegpunkt für das Team einfahren. Danach ging es für Oskar gegen den zwei Jahre älteren Andreas Laupheimer. Nach einer Minute kann er diesen mit einem wunderschönen Uchi-Mata auf Ippon werfen. Damit geht der RSV Eintracht mit 2:0 in Führung. Cyrill hat es danach besonders eilig: Nach nur sechs Sekunden wirft er seinen Gegner auf Ippon, ebenfalls mit Uchi-Mata. Damit ist der dritte Sieg nach drei Begegnungen sicher. Aufgrund des feststehenden Sieges können Malte und Elias entspannt in ihre Kämpfe gehen. Malte benötigt ca. 30 Sekunden für den vierten Siegpunkt. Der letzte Kampf ging an die Erbacher. Damit endet die Begegnung 4:1 für den RSV Eintracht. Drei von vier Begegnungen gewonnen. Der Einzug in die Hauptrunde war damit so gut wie sicher.
Im vierten und letzten Kampf im Pool ging es gegen die Lokalmatadoren Kim Chi Wiesbaden, den Sieger des Landesausscheides in Hessen, die genau wie wir, eine relativ junge Truppe stellen, dafür aber gespickt mit etlichen hessischen Landesmeistern in der u15. Jetzt geht es um den Poolsieg und damit um eine günstige Ausgangsposition für die nachfolgende Hauptrunde. Wenn wir gewinnen, treffen wir auf den Zweiten aus dem benachbarten Pool. Wenn wir verlieren, geht es gegen den Ersten. Anton fängt wieder an und hat es mit Vyskubov, dem amtierenden südwestdeutschen Vize-Meister zu tun. Leider verletzt sich Anton in diesem Kampf und fällt leider für die weiteren Kämpfe an diesem Tag aus (zum Glück haben wir die Gewichtsklasse bis 46 kg mit Anton und Eike doppelt besetzt). Danach geht Oskar an den Start und versucht, den 0:1 Rückstand nach dem ersten Kampf auszugleichen. Ihm steht Luca Doganay, der amtierende hessische Landesmeister gegenüber. Nach 30 Sekunden geht sein Gegner mit einer Wertung in Führung. Hierbei handelte sich um eine eindeutige Fehlentscheidung, was aber zu verschmerzen ist, da Oskar seinen Gegner unmittelbar danach mit einem wunderschönen O-soto-gari auf Ippon wirft. Nun kam Cyrill, der auf Luca Janzen traf. Dieser, zwar amtierender hessischer Meister in der Gewichtsklasse bis 55 kg, trat mit einem gebrochenen Daumen an, war chancenlos. Mit einem 2:1 gingen wir in Führung. Anders als in den vorangegangenen Begegnungen lassen die Wiesbadener die Gewichtsklasse bis 66 kg unbesetzt. Damit gewinnt Malte kampflos und der RSV steht bereits als Poolsieger fest und wird damit auf den Zweiten des Nachbarpools treffen. Im letzten Kampf gewinnt Tobias mit Armhebel und holt den vierten Sieg zum 4:1 Endstand.
Die Vorrunde ist überstanden. Im Pool E haben wir alle Mannschaften besiegt und treffen nun als Poolsieger auf den Gruppenzweiten aus Pool F. Unsere bisherige Bilanz: Alle vier Begegnungen gewonnen. 17 der insgesamt 20 Einzelkämpfe gewonnen, fast alle mit Ippon. Die Stimmung ist dennoch etwas gedrückt, denn Anton ist verletzt und kann nicht mehr kämpfen.
Hauptrunde (Achtelfinale)
Es ist mittlerweile 15:00 Uhr. Die Vorrunde ist beendet, 17 der 33 angetretenen Vereine sind ausgeschieden. Für die verbliebenen 16 Teams geht es jetzt im Achtelfinale der Hauptrunde weiter. Da Anton, eine wichtige Stütze der Mannschaft, verletzungsbedingt nicht mehr kämpfen kann, ist ungewiss, ob wir die nun beginnende Hauptrunde überstehen. Wir treffen zunächst auf TSB Ravensburg, einem uns völlig unbekanntem Team aus Württemberg. Eike, der nun Anton vertritt, beginnt und tut sich schwer gegen seinen Gegner. Er kann seinen Griff nicht durchsetzen und gerät mit einer Wertung in Rückstand, den er nicht mehr aufholen kann. Damit liegen wir 0:1 zurück. Oskar trifft danach auf Julius Kalfier. Dieser ist zwar zwei Jahre älter, aber gut einen Kopf kleiner als Oskar und letztlich chancenlos, so dass wir vorzeitig zum 1:1 ausgleichen können. Im nächsten Kampf kehren sich die Verhältnisse um. Nun ist der Gegner mindestens einen Kopf größer. Cyrill macht dies aber nichts aus, und nach ca. 30 Sekunden wirft er seinen Gegner mit einem wunderschönen Ko-Soto-Gari auf Ippon. Damit gingen wir 2:1 in Führung. Malte gab im anschließenden Kampf alles, konnte den frühen Rückstand aber nicht mehr aufholen. TSB Ravensburg kann somit zum 2:2 ausgleichen. Nun hing alles von Elias ab. Dieser machte es aber nicht sonderlich spannend, sondern warf seinen Gegner mit einem sehr schönen Maki-Komi nach nur 15 Sekunden auf Ippon. Damit stand es 3:2 und unsere Jungs waren nach nunmehr fünf Begegnungen weiterhin ungeschlagen.
Als nächstes wartete der JC Rüsselsheim, ein uns ebenfalls völlig unbekanntes Team aus Nordrhein-Westfalen. Eike kam mit dem aggressiven Kampfstil seines Gegners überhaupt nicht klar, ließ sich mehrfach aus der Matte schieben und verlor mit drei zu zwei Shidos. Somit lagen wir 0:1 zurück. Oskar traf danach auf David Trippel, dem jüngeren Bruder von Eduard Trippel aus der Nationalmannschaft, und holte sich seinen sechsten Sieg in sechstem Kampf und damit den Ausgleich zum 1:1. Cyrill zieht nach. Nach nur fünf Sekunden wirft er seinen Gegner mit Tai-Otoshi. Damit siegt er ebenfalls zum sechsten Mal in Folge. Malte kann sich leider nicht durchsetzen, so dass wir den Ausgleich zum 2:2 hinnehmen müssen. Damit hängt wieder alles vom letzten Kampf ab. Elias geht bereits nach 10 Sekunden mit Wazari für Maki-Komi in Führung. Diese hält er bis zum Schluss und macht den Sieg perfekt. Endstand 3:2.
Damit ist der erste Wettkampftag beendet. Während 25 Mannschaften ausscheiden und die Heimreise antreten müssen, haben sich unsere Jungs für den Finalblock der besten acht Mannschaften Deutschlands am folgenden Sonntag qualifiziert. Das Team ist happy, mit dem erstmaligen Erreichen des Finalblocks durch eine Jungenmannschaft der RSV Eintracht sind bereits alle Erwartungen mehr als übertroffen worden.
Am Abend ging es gemeinsam mit den Mädchen vom befreundeten Team aus Frankfurt/Oder, die sich ebenfalls für die Finalrunde qualifizieren konnten, und ihrem Coach Ludwig Baumann, in ein nahe gelegenes kleines spanisches Restaurant. Später kamen noch die Trainer der Mädchen- und Jungenmannschaft aus Oranienburg dazu. Das sehr schöne Wetter sowie das mediterrane Flair der Restaurantterrasse im Hof unter schattigen Obstbäumen lies bei allen schnell Urlaubsstimmung aufkommen. Mit ca. 25 Leuten hatten wir im Prinzip den ganzen Laden ausgefüllt. Hier machten wir zahlreiche neue gastronomische Erfahrungen, angefangen vom urigen spanischsprechenden Koch mit Duschhaube über die liebreizende, aber etwas ungeschickte spanische Kellnerin, bis hin zum dunkelhäutigen Unbekannten. Bei der Hitze hatten alle natürlich großen Durst. Leider mussten wir etwas auf die Getränke warten, da der Koch anfänglich alleine war und erst seine Kellnerin herbeitelefonieren musste. Als diese dann mitsamt einem großen Tablett mit kühlen Getränken kam, lies unsere spanische Kellnerin dieses fallen. Statt Trinken wurden erst einmal Scherben eingesammelt und der Boden trocken gewischt. Als wir dann irgendwann anfingen, unsere Getränke und unser Essen selbst zu servieren, kamen wir uns vor wie unter Freunden. Das Essen, darunter etwa 15 x Hühnchen, war übrigens ausgezeichnet. Alles in allem ein sehr skurriler, gleichwohl aber äußerst unterhaltsamer Abend. Wir haben selten so viel gelacht.
Sehr, sehr spät ging es dann zurück ins Hotel. Am nächsten Morgen ging es zur Finalrunde. Da jetzt nur noch acht Mädchen- und acht Jungenmannschaften vertreten waren, gab es auf den Matten deutlich mehr Platz zum Warmmachen. Am Tag zuvor waren es noch 26 Mädchen- und 33 Jungenmannschaften gewesen.
Sonntag, 25. Juni 2017 – Finalrunde der besten acht Mannschaften Deutschlands in der u16
Für uns ging los mit dem Kampf gegen den haushohen Favoriten, den TH Eilbeck aus Hamburg, trainiert von Landestrainer Slavko Tekic. Rein theoretisch würde ein Sieg den Einzug ins Finale und damit eine sichere Medaille bedeuten. Es war jedoch allen klar, dass dies nicht gelingen würde. Das Team des TH Eilbeck, in nahezu jeder Gewichtsklasse gespickt mit Landesmeistern, zudem fast durchgängig mit Kämpfern des ältesten Jahrgangs besetzt, war einfach eine Nummer zu groß für uns. So ging ein Kampf nach dem anderen verloren, interessanterweise alle durch Festhalte nach vorherigem Wurf. Im letzten Kampf dieser Begegnung holte Elias noch mit einem schönen Ippon den Ehrenpunkt zum 1:4. Nun galt es sich noch einmal zu motivieren für die allerletzte Begegnung, in der Edelmetall lockte.
Im Kampf um Bronze stand uns das Team von Budokan Lübeck aus Schleswig-Holstein gegenüber. Ein Teil der Kämpfer war von früheren Wettkämpfen bekannt, andere hatten wir während des Turniers beobachtet. Da die Gegner in den drei Gewichtsklassen bis 52 kg, bis 58 kg und +66 kg machbar waren, könnte es bei etwas Glück klappen. Anton, noch leicht angeschlagen von seiner Verletzung am Tag zuvor, fing an, machte sich aber nicht die geringsten Hoffnungen. So ging es gegen den mehr als zwei Jahre älteren David Ickes, den amtierenden deutschen Meister bis 46 kg in der u18 (!). Danach war Oskar an der Reihe, der auf Eldar Mammadov traf. Genau wie zuletzt beim Mondeo-Cup Anfang dieses Jahres in Berlin, konnte er sich gegen diesen durchsetzen und sicherte somit den ersten Siegpunkt. Nun stand es 1:1. In der Gewichtsklasse bis 58 kg hatte es Cyrill mit Mjakhdi Chamyev, dem amtierenden nordeutschen Vizemeister zu tun. In einem ausgeglichenen Duell gelang es Cyrill nach ca. einer Minute mit einer Wertung in Führung zu gehen. Der Jubel war groß, denn alle ahnten, dass dies der entscheidende Punkt sein könnte. Leider gelang es seinem Gegner auszugleichen. Cyrill konnte seinen Gegner anschließend zwar mehrfach werfen, es fehlten nach Meinung der Kampfrichter aber wohl die entscheidenden Millimeter für eine Wertung. Letzten Endes entschied ein Shido gegen Cyrill, so dass Budokan Lübeck mit 2:1 in Führung ging. Im nachfolgenden Kampf hat Malte erwartungsgemäß keine Chance gegen den international erfahrenen Felix Preißinger, Sieger des diesjährigen Bundessichtungsturniers in Duisburg sowie Teilnehmer des European Cups in Berlin. Damit stand es 1:3, die Begegnung war entschieden. Den letzten Kampf konnte Elias noch einmal für sich entscheiden, so dass es am Ende 2:3 hieß. Letzten Endes machte ein einziger Shido den Unterschied. So jubelten die Lübecker und konnten sich über Medaillen und einen Pokal freuen. Uns blieb der Stolz auf eine tolle Leistung: Noch nie hat eine Jungenmannschaft des RSV Eintracht in der Finalrunde einer deutschen Mannschaftsmeisterschaft im Judo gestanden. Die Jungen vom RSV Eintracht sind das fünftbeste Judoteam Deutschlands im Nachwuchsbereich u16!
Toll war die hervorragende gegenseitige Unterstützung der angereisten Vereine aus Brandenburg. Aus unserem Bundesland waren insgesamt fünf Vereine am Start. Bei den Jungen waren neben dem RSV Eintracht auch noch der UJKC Potsdam und der JC Oranienburg, bei den Mädchen die KG PSV FFO/JC Oranienburg sowie die KG UJKC Potsdam/Budokan Brandenburg vertreten. Sofern man nicht selber auf der Matte stand, wurden die Judoka der anderen Vereine aus Brandenburg lautstark am Mattenrand. unterstützt. Ein großes Dankeschön auch für die Unterstützung der Judoka des Berliner Judovereins Shidosha um ihren Trainer Sascha Heu, die in diesem Jahr leider großes Lospech hatten und frühzeitig ausschieden.
Vor dem Hintergrund der drohenden Schließung des Bundesstützungspunkts in unserem Bundesland sollte last but not least nicht unerwähnt bleiben, dass mit dem RSV Eintracht und dem UJKC Potsdam zwei der fünf besten Judo-Nachwuchsteams Deutschlands aus Brandenburg kommen.
Vorrunde | Gewichtsklasse | Jg. | Jg. | Ergebnis | ||
1. Kampf | RSV Eintracht (BB) | SUA Witten (Platz 2 NW) | 5:0 | |||
-46 kg* | Anton Frei | 2004 | Tim Sippel | 2004 | 1:0 | |
-52 kg | Oskar Frei | 2004 | Erik Hobein | 2002 | 1:0 | |
-58 kg | Cyrill Sommer | 2002 | Finn Funke | 2002 | 1:0 | |
-66 kg | Malte Steffensen | 2002 | Alexander Wolter | 2002 | 1:0 | |
+66 kg | Tobias Hofmann | 2002 | Johannes Köhler | 2002 | 1:0 | |
2. Kampf | RSV Eintracht (BB) | Bramfelder SV (Platz 2 HH) | 4:1 | |||
-46 kg | Eike Pelzer | 2004 | Alexander Geier | 2004 | 0:1 | |
-52 kg | Oskar Frei | 2004 | Genesis Höllisch | 2003 | 1:0 | |
-58 kg | Cyrill Sommer | 2002 | Marcel Wenzel | 2002 | 1:0 | |
-66 kg | Malte Steffensen | 2002 | Eric Lafrenz | 2002 | 1:0 | |
+66 kg | Elias Lekkos | 2002 | Nick Peters | 2002 | 1:0 | |
3. Kampf | RSV Eintracht (BB) | TSV Erbach (Platz 1 WÜ) | 4:1 | |||
-46 kg* | Anton Frei | 2004 | Daniel Paulsin | 2004 | 1:0 | |
-52 kg | Oskar Frei | 2004 | Andreas Laupheimer | 2002 | 1:0 | |
-58 kg | Cyrill Sommer | 2002 | Sebastian Vogt | 2003 | 1:0 | |
-66 kg | Malte Steffensen | 2002 | Fabian Glöckler | 2003 | 1:0 | |
+66 kg | Elias Lekkos | 2002 | Daniel Udsilauri | 2003 | 0:1 | |
4. Kampf | RSV Eintracht (BB) | Kim Chi Wiesb. (Platz 1 NW) | 4:1 | |||
-46 kg* | Anton Frei | 2004 | Alex Vyskubov | 2004 | 0:1 | |
-52 kg | Oskar Frei | 2004 | Luca Doganay | 2004 | 1:0 | |
-58 kg | Cyrill Sommer | 2002 | Luca Janzen | 2004 | 1:0 | |
-66 kg | Malte Steffensen | 2002 | – | 1:0 | ||
+66 kg | Elias Lekkos | 2002 | Alexandre Franc | 2004 | 1:0 | |
Hauptrunde | ||||||
5. Kampf | RSV Eintracht (BB) | TSB Ravensburg (Platz 2 WÜ) | 3:2 | |||
-46 kg | Eike Pelzer | 2004 | Tudor Nana | 2003 | 0:1 | |
-52 kg | Oskar Frei | 2004 | Julius Kalfier | 2002 | 1:0 | |
-58 kg | Cyrill Sommer | 2002 | Fabian Bosch | 2002 | 1:0 | |
-66 kg | Malte Steffensen | 2002 | Luca Guilbaut | 2002 | 0:1 | |
+66 kg | Elias Lekkos | 2002 | Robin Weiler | 2002 | 1:0 | |
6. Kampf | RSV Eintracht (BB) | JC Rüsselsheim | 3:2 | |||
-46 kg | Eike Pelzer | 2004 | Timm Gürtler | 2004 | 0:1 | |
-52 kg | Oskar Frei | 2004 | David Trippel | 2003 | 1:0 | |
-58 kg | Cyrill Sommer | 2002 | Denis Kern | 2004 | 1:0 | |
-66 kg | Malte Steffensen | 2002 | Martin Klink | 2002 | 0:1 | |
+66 kg | Elias Lekkos | 2002 | Ben Löffler | 2003 | 1:0 | |
Finalrunde | ||||||
7. Kampf | RSV Eintracht (BB) | TH Eilbeck (Platz 1 HH) | 1:4 | |||
-46 kg* | Anton Frei | 2004 | Said Salmankhan | 2002 | 0:1 | |
-52 kg | Oskar Frei | 2004 | Lasse Schriever | 2002 | 0:1 | |
-58 kg | Cyrill Sommer | 2002 | Bojsar Ginaev | 2002 | 0:1 | |
-66 kg | Malte Steffensen | 2002 | Daniel Schweizer | 2002 | 0:1 | |
+66 kg | Elias Lekkos | 2002 | Nikola Ivanovic | 2002 | 1:0 | |
8. Kampf | RSV Eintracht (BB) | Budokan Lübeck (Platz 1 SH) | 2:3 | |||
-46 kg* | Anton Frei | 2004 | David Ickes | 2002 | 0:1 | |
-52 kg | Oskar Frei | 2004 | Eldar Mammadov | 2003 | 1:0 | |
-58 kg | Cyrill Sommer | 2002 | Mjakhdi Chamyev | 2003 | 0:1 | |
-66 kg | Malte Steffensen | 2002 | Felix Preißinger | 2002 | 0:1 | |
+66 kg | Elias Lekkos | 2002 | Michael Heisler | 2004 | 1:0 |
*tatsächliches Gewicht: 40,1 kg
Ein großes Dankeschön für die Fotos an Matthias Hofmann und an Marek Frei für den ausführlichen Bericht.